Montag, 25. Oktober 2010

Über das Schenken


Vor einer ganzen Weile habe ich irgendwo mal darüber gelesen, dass Schenken keine einseitige oder zweiseitige Angelegenheit sein muss, sondern dass Schenken in Kreisläufen wunderbar funktioniert und viel glücklicher macht.


Oft ist es ja eine ziemlich krampfige Angelegenheit, wenn zu bestimmten Terminen von dir eine Schenkaktion erwartet wird: Geburtstage, Weihnachten & Co. Schenken müssen ist eine Belastung, die oft so gar keinen Spaß macht und meist nur ein schales Gefühl hinterlässt. Das hast du bestimmt auch schon so erlebt. Schon die Auswahl frisst dir deine Energie und deine Freude auf. *grusel* Auf der anderen Seite fällt es oft auch schwer, solche Zwangsgeschenke anzunehmen oder sich ehrlich darüber zu freuen.


Es geht aber auch anders. Spontanes Schenken ohne Grund oder Anlass an Personen, die du nicht mal kennen musst, gibt dir einen richtigen Schub an Freude und Energie, statt sie dir zu rauben. Was du einfach aus der Situation heraus gibst, kommt irgendwann, wenn du gar nicht damit rechnest, aus einer völlig unverhofften Richtung zu dir zurück und gibt dir wiederum einen Schub an Freude und Energie und außerdem eine schönes Geschenk. 


Geschenk muss nun nicht immer wertvoll oder überhaupt materiell sein, Hauptsache es wird gern gegeben und mit Freude angenommen. Denn auch das ist eine Kunst, die viele verlernt haben: unverhoffte Geschenke (oder Gelegenheiten) anzunehmen, ohne innerlich zu verkrampfen oder sich in einer Gedankenrotation über Leistung und Gegenleistung zu verlieren.


Bei diesem Geschenk kann es ich z.B. um etwas Selbst gemachtes, Gartenüberschüsse, verwachsene Kinderkleidung oder andere Dinge handeln oder es ist einfach ein spontanes Lächeln, Zeit für einen Mitmenschen oder generelle Emphathie. Oder vielleicht auch so etwas wie Sudda Suddas Blog, der viele Menschen berührt oder bewegt.


Ich nenne das die karmische Gerechtigkeit (obwohl ich mit Karma sonst wenig im Sinn habe). Es ist ein Kreislauf der Freude und der Energie. Je mehr Menschen sich in diesem Kreis einbringen, um so mehr Energie zirkuliert. 


http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Julia_set_(highres_01).jpg
Für mich fühlt sich das fraktal an - nicht linear und für meinen schlichten Geist kaum nachvollziehbar. Die Wege der Geschenk-Energie-Linien sind genau so verschlungen wie die Linien in einem Fraktal. Sie sind einfach so hinzunehmen wie sie sind. Und sind einfach schön.


Also: versuche es doch einfach auch mal. Gib, freue dich und dann vergiss es. Lass dich überraschen, wann, wo und wie du beschenkt wirst. Rechne mit Freude, aber bleibe unverkrampft. So erreichst du eine höhere Ebene der Energie und Zufriedenheit in deinem Leben.

2 Kommentare:

  1. Das hast du aber sauschön geschrieben, Kiki! Genau so ist es!

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  2. Liebe Kikilula,
    ich habe schon immer geahnt, dass das Schenken eine wichtige Sache für gute Menschen ist, aber ich hätte es nicht so schön ausdrücken können, wie Du. Danke!
    Gruß Heinrich

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